Brüderkirche Lippstadt: Im Mittelalter die Wiege der Reformation in Westfalen-Lippe
Die Brüderkirche wurde 1280 von Friedrich zur Hörde zu Schwarzenraben und Störmede gestiftet. Zu dieser Zeit wurde auch ein Kloster gegründet. Das Kloster bestand bis 1542. Die gotische Klosterkirche, die Brüderkirche, ist heute noch am Johannes-Westermann-Platz in Lippstadts Altstadt zu sehen.
Die evangelische Reformation in Westfalen-Lippe
Die Straße, in der die Brüdergemeine liegt, ist nach einem Mönch benannt, der dort predigte, denn Johannes Westermann ging nach Wittenberg, um Theologie zu studieren. Dort traf er Martin Luther. Johannes Westermann lernte die Lehren des bedeutenden Reformators kennen und nahm sie in seinen eigenen Predigten in Lippstadt auf. Seine Predigten wurden beim Volk beliebt, so dass er sie in der Marienkirche auf dem Rathausplatz hielt. Westermanns Beliebtheit bei den Monarchen ließ jedoch nach, so dass er gezwungen war, Lippstadt zu verlassen. Er zog dann nach Münster und Hofgeismar.
Historische Architektur und Geschichte der Brüderkirche in Lippstadt
Die Brüderkirche spielte eine Schlüsselrolle in der Reformation in Westfalen-Lippe. Sie ist architektonisch interessant, mit einem Kirchenschiff, an das sich an der Südseite ein Seitenschiff anschließt. Die Kirche hat 3 Querdächer und Giebel. Die Konstruktion wird von 2 massiven Rundpfeilern in der asymmetrischen Hallenkirche getragen. Dieser Grundriss ist für die Zeit bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts selten. Besucht die Brüderkirche und taucht ein in die Geschichte der Reformation.