St.-Annen-Rosengarten

Historische Stätte | Park/Gartenanlage

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Vor vielen Jahrhunderten stand an der Soeststraße in Lippstadt ein kleines Kloster: Heute ist seine einzige Spur ein rekonstruierter Grundriss. Und doch steckt in dem kleinen Orden eine spannende Geschichte, die sich lohnt, erzählt zu werden. 




St.-Annen-Rosengarten




St.-Annen-Rosengarten

Address

St.-Annen-Rosengarten

Klosterstraße

59555 Lippstadt

Properties:

  • kostenfrei / jederzeit zugänglich
Gründung und religiöses Leben
In den frühen Jahren des 14. Jahrhunderts schlossen sich fromme Frauen in Lippstadt zusammen, um ein gemeinsames Leben im Gehorsam und der Besinnung auf Gott zu führen. Sie wählten die heilige Anna, die Schutzpatronin von Müttern und Witwen, als ihre Himmelsfürstin. Ihr zu Ehren errichteten sie an der heutigen Soeststraße ein kleines Kloster. Die Gemeinschaft lebte auch ohne Gelübde nach einfachen Regeln und widmete sich dem Gebet und der Pflege ihrer Seele.

Alltag und Wirken der Nonnen
Neben dem religiösen Leben trugen die Nonnen auch zur wirtschaftlichen Selbstständigkeit des Klosters bei. Sie fertigten hochwertige Stoffe an und versorgten Arme und Kranke in der Umgebung. Trotz der Anerkennung ihrer Arbeit stießen sie auf Widerstand seitens der Zünfte, die ihre Konkurrenz fürchteten. Um ihre Produkte dennoch verkaufen zu können, waren die Nonnen gezwungen, ihre Stoffe in großen Ballen anzubieten.

Das Ende einer Ära: Auflösung und Nachnutzung
Die Reformation brachte tiefgreifende Veränderungen für das Kloster mit sich. Als einziges katholisches Gotteshaus in Lippstadt hatte es nach der Reformation eine besondere Bedeutung für die Gläubigen. Dennoch konnte es sich den politischen und gesellschaftlichen Veränderungen nicht entziehen. Im 19. Jahrhundert wurde das Kloster aufgelöst und abgerissen. An seiner Stelle entstand die Nicolaischule, die später wieder einer Wohnbebauung weichen musste. Informiert Euch über das Kloster St.-Annen-Rosengarten und tragt so dazu bei, dieses vergessene Juwel wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken.